Welch ein Bilderbuch
Chen Jianghong erzählt eine mächtige Geschichte aus dem Reich der Mitte und malt dazu so, wie man es sonst im Kinderbuch nirgendwo zu sehen bekommt: Einer Tigerin haben Jäger großes Leid zugefügt. Daher rächt sie sich an den Menschen und überfällt deren Dörfer. Nur der kleine Sohn des Königs vermag es, ihr Vertrauen wiederherzustellen. An Mutters Stelle nimmt sie ihn an und lehrt ihn, was kleine Tiger können und wissen müssen. Doch seine königlichen Eltern geraten in große Sorge um ihren Sohn. Sie schicken Soldaten nach ihm aus.
Chen Jianghong erzählt eine faszinierende Mutter-Sohn-Geschichte - voller Spannung und voller Gefühle. Seine Bilder, mal doppelseitig angelegt, mal über die Seiten verteilt, ziehen Kinder wie Erwachsene in ihren Bann und sind unvergleichlich mit allem, was derzeit an Illustrationen entsteht.
»Lässt spüren, was ein Bilderbuch vermag: auf ästhetisch hohem Niveau von Mut, Liebe und Stärke zu erzählen.«
kindergarten heute
»Ein Bilderbuch, das nicht zurückschreckt vor großen, für unsere westliche Kultur vielleicht allzu großen Gefühlen, das mit einer solchen bildnerischen Wucht erzählt, dass wir bereit sind, uns fasziniert auf die fremden Mythen einzulassen und über unser erlerntes Verhältnis von Mensch und Tier nachzudenken.«
Jens Thiele, DIE ZEIT
Rattenfänger-Literaturpreis
für Der Tigerprinz
Seit 1986 vergibt die Stadt Hameln alle zwei Jahre den Rattenfänger-Literaturpreis an für Kinder und Jugendliche bestimmte Märchen-, Kunstmärchen- und Sagenbücher oder an phantastische oder im Mittelalter angesiedelte Erzählungen. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und kann an Autoren, Bearbeiter, Übersetzer und Illustratoren, gegebenenfalls auch geteilt, vergeben werden.
Die Besten 7
für Der Tigerprinz
29 Juroren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ermitteln einmal im Monat die besten sieben Bücher für junge Leser. Ute Wegmann stellt sie am ersten Samstag in der Sendung »Büchermarkt - Bücher für junge Leser« im Deutschlandfunk vor.
LUCHS
für Der Tigerprinz
Radio Bremen und die Wochenzeitung Die Zeit stellen alle vier Wochen ein Kinder- oder Jugendbuch vor, das aus dem Gros der Neuerscheinungen herausragt. Die Zielrichtung lautet »gegen schicke Trends, Booms, Klischees, keine Allzweck-Literatur, kein Gefühls-Schrott, keine bequeme Konsumier-Vorlage zum Weiterdösen«. Eine unabhängige Jury wählt seit 1986 den Luchs des Monats und zum Jahresabschluss den Luchs des Jahres.
Eule des Monats
für Der Tigerprinz
Mitarbeiter der Fachzeitschrift Bulletin Jugend & Literatur vergeben die Eule des Monats an ein Produkt aus dem Bereich der Kinder und Jugendmedien - meist an Bücher.
Kinder- und Jugendbuchliste des Saarländischen Rundfunks
für Der Tigerprinz
Aus den Bereichen Bilder-/Vorlesebuch, Kinderbuch und Jugendbuch empfiehlt eine Jury je drei Titel.

Chen Jianghong
Chen Jianghong wurde 1963 in der chinesischen Hafenstadt Tianjin geboren. Da die Eltern berufstätig waren, wuchsen er und seine beiden älteren Schwestern hauptsächlich bei den Großeltern auf. Die Kulturrevolution prägte seine Kindheit: Die Familie hatte wenig Geld, wenig Essen und an Bücher oder Papier zum Zeichnen war nicht zu denken. Deshalb, sagt Chen, sei das Entdecken, Malen und Schreiben von Kinderbüchern heute seine Revanche: »Ich mache die Bücher jetzt selber, die ich in meiner Kindheit nicht hatte.«
Nachdem Chen in China ein Kunststudium abgeschlossen hatte, machte er sich 1987 auf den Weg gen Westen und reiste mit der Eisenbahn über die Mongolei, Russland, Polen, die Tschechoslowakei, Österreich und die Schweiz nach Frankreich, um in Paris seine Studien fortzusetzen. Zunächst widmete er sich der freien Kunst, bevor er fast zufällig zur Illustration kam. Seine Bücher, zu denen er auch den Text verfasst, bewegen sich meist im chinesischen Kulturkreis. Chen versteht sich als Mittler der chinesischen Kultur: Kindern möchte er »sein« China zeigen. In seinen Büchern verbindet er traditionelle Malstile und alte chinesische Geschichten mit modernen Erzählweisen.